Im Krankheitsfall suchen viele Menschen nicht nur bei der klassischen Schulmedizin Rat – auch die Naturheilkunde erfreut sich großer Beliebtheit. Naturheilpraktiker/innen mit Diplomabschluss haben daher sehr gute Berufsaussichten. Wie der berufliche Alltag eines diplomierten Naturheilpraktikers aussieht, welche Methoden zum Einsatz kommen und wie die Ausbildung konkret aufgebaut ist, verrät der folgende Ratgeber.

Was macht ein Naturheilpraktiker?
Ein/e Naturheilpraktiker/in mit Diplomabschluss ist sozusagen Experte in der alternativen Heilkunde. Er/sie arbeitet meist in eigener Praxis – alternativ besteht jedoch die Möglichkeit, in einer Reha-Einrichtung oder auch in einem Gesundheitszentrum tätig zu sein. Naturheilpraktiker verfolgen stets einen ganzheitlichen Ansatz: Sie betrachten Körper und die Seele als zusammenhängendes System und gehen davon aus, dass die Ursache für körperliche und seelische Leiden in einer Störung dieses Systems zu suchen ist. Nach einer ausführlichen Befragung und körperlichen Untersuchung des Patienten erstellt der Naturheilpraktiker einen Therapieplan, der individuell auf den Patienten zugeschnitten ist und ohne Schulmedizin auskommt, diese aber gegebenenfalls ergänzen kann.

Die Liste der naturheilkundlichen Methoden ist lang und reicht von Akupunktur und Aromatherapie bis hin zu Homöopathie und Physiotherapie. In der Regel setzt jedoch jede/r Naturheilpraktiker/in mit Diplomabschluss in seiner beruflichen Praxis andere Schwerpunkte.

Die Ausbildung zum Naturheilpraktiker im Überblick
Die Ausbildung zum Naturheilpraktiker mit Diplom vermittelt sämtliche Kenntnisse, um eine eigene Naturheilpraxis führen zu können oder um in einer entsprechenden Gesundheitseinrichtung tätig zu sein. Neben Grundlagen der Naturmedizin und der Gesundheitsförderung/Präventivmedizin zählen hierzu auch wichtige Aspekte der klassischen Schulmedizin. Absolventen können eine Krankenkassenzulassung und/oder eine Praxiszulassung erlangen. Die Ausbildung wird in jedem Fall mit einer Diplomarbeit abgeschlossen – danach darf sich der Absolvent Naturheilpraktiker/in mit Diplom nennen. Je nach Ausbildungsvariante qualifizieren sich die Auszubildenden zudem für die Teilnahme an einer höheren Fachprüfung.

Inhalte der Ausbildung zum Naturheilpraktiker mit Diplom

In der Ausbildung zum Naturheilpraktiker mit Diplom lernen die Teilnehmer, berufsspezifische Untersuchungsmethoden anzuwenden, eine Diagnose zu stellen und anschließend umfangreiche Beratungen hinsichtlich empfehlenswerter Maßnahmen durchzuführen. Darüber hinaus werden die Auszubildenden ausführlich mit dem Thema Ernährungsberatung (bei gesunden und kranken Personen) vertraut gemacht. Auf dem Lehrplan stehen außerdem verschiedene Massagearten (klassische Massage, Reflexzonenmassage, Bindegewebsmassage, manuelle Lymphdrainage) sowie gängige Therapieformen (Balneotherapie, Hydrotherapie, Thermotherapie). Nicht zuletzt erfahren die zukünftigen Naturheilpraktiker, worauf es bei der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Arztpraxen, Apotheken, Drogerien und Kurhäusern konkret ankommt. Hier die Ausbildungsmodule samt der Inhalte im Überblick:

  1. Schulmedizinische Ausbildung (Anatomie bzw. Physiologie, Krankheitslehre, Pharmakologie, Hygiene, Erste Hilfe, Medizinische Anamnese, Gesprächsführung etc.)
  2. Naturmedizin (Grundlagen der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde, Pflanzenheilkunde, Diätetik/Ernährungsberatung, Massagen, Naturheilkunde-Diagnostik etc.)

Fazit: Beruf mit guten Zukunftsaussichten
Das Interesse an alternativen Heilmethoden nimmt immer weiter zu. Der Beruf des Naturheilpraktikers ist daher nicht nur ausgesprochen vielfältig und abwechslungsreich, er zeichnet sich zudem durch sehr gute Zukunftsaussichten aus.