Unter dem organischen Anbau versteht man Lebensmittel, die nach den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft angebaut werden. In dieser wird auf synthetische hergestellt Dünger und Pflanzenschutzmittel sowie Grüne Gentechnik verzichtet. Bei der ökologischen Viehzucht kommt noch hinzu, dass die Tiere mehr Platz zur Verfügung haben als in der traditionellen Haltung und dass bestimmte Futtermittel verboten sind.
Lebensmittel aus dem ökologischen Anbei werden dann als Bio-Produkte oder als organische Produkte bezeichnet. Der Begriff Bio-Lebensmittel ist in der EU rechtlich geschützt und man muss bestimmte Auflagen erfüllen, um ihn benutzen zu dürfen. Man erkennt die Produkte am Bio-Siegel und an der Aufschrift “Aus kontrolliert biologischem Anbei (kbA)”. International werden diese Produkte als “organic” bezeichnet.
In Deutschland werden bislang nur knapp über 7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im ökologischen Anbei genutzt, allerdings ist die Tendenz steigend und verzeichnet Wachstumsraten von etwa 10 Prozent pro Jahr. Vor allem Hülsenfrüchte scheinen besonders beliebt zu sei, hier beträgt der Anteil der Bio-Hülsenfrüchte 27 Prozent am Gesamtmarkt. Man geht davon aus, dass der Markt für Biolebensmittel in Deutschland rund 5 Millionen Euro beträgt.
In der Geschichte des Bio-Anbaus gab es zwei Schulen: Der bio-dynamische Anbau, der sich an dem Waldorf-Pädagogen Rudolf Steiner orientiert und die organisch-biologische Landwirtschaft, die ihre Ursprünge in der Schweiz hat. Heute ist Demeter das Markenzeichen des anthroposophischen Ansatzes während Bioland einem eher christlichen Schöpfungsbild folgt.
Neben diesen beiden Anbauverbänden gibt es auch noch Biokreis, Biopark, Gäa oder Naturland, die alle ihre eigenen Vorschriften und Theorien haben. Alle unterliegen trotzdem dem EU-Recht. In Deutschland haben sich ausserdem die „Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL)“ und der „Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft“ gegründet. Letzterer machte bald die Arbeit der AGÖL obsolet und sie löste sich auf.
Übrigens heisst ökologisch nicht, dass es keine Pflanzenschutzmittel gibt. Sie dürfen lediglich nicht synthetisch sein. Zugelassen sind zum Beispiel Bienenwachs, bestimmte Pflanzenöle und sogar Schwefelkalk und Paraffinöl.